Neues WWTF Projekt zum Thema
Darmkrebs durch Spenden ermöglicht


2021 hat der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) sieben große wissenschaftliche Projekte zum Thema Präzisionsmedizin mit Fokus auf Erkrankungen im Kindesalter, Onkologie und auf Innere Medizin gefördert. Ziel der Förderung: Stärkung des Medizinstandorts Wien in Richtung einer individualisierten Diagnose und Behandlung.

Nicht alle exzellenten Projekte konnten trotz herausragender Bewertung einer internationalen Expert*innen Jury unmittelbar gefördert werden. Insbesondere das eingereichte Projekt von Dr. Herndler-Brandstetter, Dr. Matthias Farlik und Assoc.-Prof. Michael Bergmann (Medizinische Universität Wien) wurde durch ihren „originellen Ansatz“ hervorgehoben, konnte aber nur empfohlen und nicht gefördert werden. Dem WWTF ist es gemeinsam mit der Medizinische Universität Wien nun gelungen dieses Projekt dank zahlreicher Spenden mit Dezember 2021 auf den Weg zu bringen.

Das innovative Projekt wird sich mit Darmkrebserkrankungen beschäftigen, welche die am dritthäufigsten diagnostizierte Krebserkrankung aller Krebsarten darstellt und mit der zweithöchsten Todesrate einhergeht. Jährlich sterben weltweit rund 900.000 Menschen daran. „Die Sterblichkeitsrate ist sehr hoch: von den 25% der Patient*innen, die bereits mit einer metastasierten Darmkrebserkrankung diagnostiziert werden, überleben nur etwa 14% die ersten 5 Jahre trotz Therapie.“ – so Dr. Herndler-Brandstetter über den aktuellen medizinischen Status quo. Das Team verfolgt einen vielversprechenden neuen Immuntherapie-Ansatz im Kampf gegen Formen der Darmkrebserkrankung, um diese hohe Sterblichkeitsrate langfristig zu senken. Das junge Forscher*innenteam baut dabei auf bereits bestehenden Vorarbeiten auf.

Der Fokus des interdisziplinär aufgestellten Forschungsteams (Krebsforschung, Immunologie, Chirurgie) liegt auf der Entwicklung und präklinischen Testung neuartiger Immuntherapeutika. Dafür werden Sequenzier- und Screening-Verfahren auf Einzelzellebene herangezogen. Dieser vielversprechende Ansatz mündet in einem völlig neu entwickelten, präklinischen Modell für die Diagnostik und Behandlung von Darmkrebs. Die Immuntherapien sollen rasch und gezielt in klinischen Studien auf ihre Wirksamkeit in Krebspatient*innen überprüft werden: „Wir erhoffen uns neuartige Strategien für die Präzisionsdiagnostik und die Überwindung von Therapieresistenzen. Über den Darmkrebs hinaus werden wir durch dieses Projekt auch mehr über andere Tumorerkrankungen lernen“, so Dr. Herndler-Brandstetter.

Dem WWTF als privat-gemeinnützige Förderorganisation ist es gemeinsam mit der Medizinische Universität Wien gelungen Spender*innen für dieses relevante Gesundheitsthema zu finden. Langfristig gesehen spielen private Investitionen in Wissenschaft und Forschung eine immer wichtigere Rolle für betroffene Patient*innen, auch deshalb, weil Projekte wie die von Dr. Herndler-Brandstetter zeigen, wie nahe Grundlagenforschung an der klinischen Praxis angesiedelt ist.

Blick ins Labor

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