Past, present and future religious prospects in Vienna 1950 - 2050
Österreich war und ist auch heute noch vorwiegend römisch-katholisch. Jedoch verringert sich seit 1970 diese religiöse Homogenität, was in erster Linie auf die fortschreitende Säkularisierung und zweitens die Einwanderung von Menschen mit anderer Religionszugehörigkeit zurückzuführen ist. Zudem bekommen Migrantinnen im Vergleich zu Österreicherinnen mehr Kinder, was den Religionspluralismus durch Migration zusätzlich verstärkt.
Diese Phänomene führen zu einer Veränderung der religiösen Landschaft, insbesondere in Wien, da Säkularisierung und Migration dort stärker ausgeprägt sind. Diese Wandlung kann auch soziale und politische Auswirkungen haben, die das Ausmaß des sozialen Zusammenhalts oder das Wahlverhalten beeinflussen können. Möglicherweise kann es auch zu einer verstärkten Entmischung bestimmter Minderheiten auf Stadtbezirksebene (im Extremfall zur Ghettobildung) führen.
Der multi-disziplinäre Ansatz innerhalb dieses Projekts verfolgt das Ziel, den religiösen Wandel in Wien besser verständlich zu machen. Bis vor kurzem blieben große Datenmengen ungenutzt, die durch Volkszählungen, Bevölkerungsstatistiken, Kirchenbehörden und Umfragen in den letzten Jahrzehnten erhoben wurden. Diese sollen zusammengeführt und in Hinblick auf demografische Faktoren verknüpft werden, die religiösen Wandel bedingen (Migration, unterschiedliche Fertilität, Weitergabe der Religiosität sowie Glaubensübertritte). In Folge sollen diese Ergebnisse für eine Prognose bis 2050 genutzt werden.