In der Coronavirus-Pandemie hat Österreich in Bezug auf die Sterblichkeitsrate und die entstandenen volkswirtschaftlichen Kosten im internationalen Vergleich schlecht abgeschnitten. Bis heute wurde die Wirksamkeit von gesetzten Maßnahmen und Strategien zur Bekämpfung der Pandemie in Österreich nicht evaluiert. Aus Expert:innensicht wäre dies allerdings für die Optimierung einer zukünftigen Epidemie- bzw. Pandemievorsorge unerlässlich.
BETTER – Being Equiped To Tackle Epidemics Right – ist ein dreijähriges interdisziplinäres Forschungsprojekt, das Wirksamkeitsforschung, Modellierung von Infektionskrankheiten und Evidenzsynthese kombiniert, um die zukünftige Epidemie- und Pandemievorsorge in Österreich zu optimieren. Ein wesentliches Element von BETTER ist das aktive Miteinbeziehen verschiedene Stakeholder, einschließlich Bürger:innen, über die gesamte Projektlaufzeit. Daten aus Wien und Niederösterreich werden verwendet, um verschiedene Entscheidungsszenarien und deren Auswirkungen in städtischen und ländlichen Umgebungen zu simulieren. Die für die Analysen nötigen Modellparameter werden basierend auf Ergebnissen von systematischen Reviews und Meta-Analysen geschätzt. Ein sogenanntes agentenbasiertes Bevölkerungskonzept (um komplexe Verhaltensweisen bestmöglich zu beschreiben) wird angewandt, um die Auswirkungen der verschiedenen Szenarien auf (gesundheits-)systemische, psychosoziale, epidemiologische und wirtschaftliche Aspekte zu bewerten.