Die Panzerknacker. Digitale Infrastrukturen im Alltag
Als öffentliche Gedächtnisinstitution, die sich der kritischen Vermittlung und Reflexion von technischen Entwicklungen und ihren gesellschaftspolitischen Auswirkungen verschrieben hat, stellten wir uns als Projektteam des Technischen Museums Wien (TMW) folgende Fragen: Wie können Museen in Zeiten des digitalen Wandels die Grundlage für ein zukünftiges Verständnis der Auswirkungen von Technologie auf die Gesellschaft schaffen? Wie können Museen die Zugänglichkeit digitaler Technologien des Alltages erhöhen und/oder diese auch kritisch in Frage stellen? Wie machen wir das Museum zum “institutionellen Freund”, dem man individuelle Erfahrungen im Alltag mit digitalen Infrastrukturen anvertraut, und wie vermitteln wir diese an eine breite Öffentlichkeit, ohne den Persönlichkeitsschutz zu verletzen? Wie definieren und sammeln wir Funktionalität?
Die oberste Prämisse bei der Annäherung an all diese Fragen war die menschenzentrierte Positionierung und Bewertung im Sinne des Digitalen Humanismus. Im Mittelpunkt stand die exemplarische Untersuchung des Umgangs mit digitalen Infrastrukturen, deren alltägliche Nutzung und wie sehr wir ihnen vertrauen können und/oder müssen – nämlich anhand eines Geldausgabe- Automaten (Bankomat), der bis 2017 im Einsatz war und sich seither als Sammlungsobjekt im TMW befindet. Im Rahmen von Interviews und zwei Think-Tanks mit Nutzer_innen und internationalen Expert_innen erarbeiteten wir im transdisziplinären Austausch mögliche Strategien, um (historische) Software zugunsten einer authentischen Interpretation funktionsfähig zu erhalten. Die Ergebnisse mündeten in eine strategische Roadmap und fließen in die digitale Sammlungsstrategie der jüngst gegründeten Software Collection im TMW ein. www.technischesmuseum.at/museum/forschungsinstitut/software_collection/die_panzerknacker Partner_innen: aBITpreservation, TU Wien, Payment Services Austria, Salzburger Banken Software.