COVID-19 im Flucht- und Integrationskontext – Soziale Implikationen der Pande-mie für die syrische und afghanische Community sowie NGOs der Flüchtlingsbe-treuung in Wien
Das Projekt untersuchte die Probleme und Herausforderungen von Geflüchteten während der COVID19-Pandemie. Erfahrungen während und nach dem ersten Lockdown und die Auswirkungen auf unterschiedliche Lebensbereiche (Gesundheit, Finanzen, Homeschooling) wurden mittels einer Online-Befragung mit 132 Personen (78 aus Afghanistan, 54 aus Syrien) und qualitativen Interviews mit NGOs, ExpertInnen und Vereinen untersucht.
Das Social Distancing hat für die Integration wichtige soziale Netzwerke (Bildung, Arbeit) unterbrochen. 50% der Befragten fühlten sich stärker gestresst durch finanzielle Probleme, Arbeitslosigkeit, erzwungene Ausbildungsunterbrechung und Ungewissheit über das Schicksal von Angehörigen im Herkunftsland. Mehr als die Hälfte gab psychische Stressfaktoren (Isolation, Verlust sozialer Kontakte) an. Umfassende Unterstützungen seitens der jeweiligen Communities (Übersetzungen der staatlichen Maßnahmen, Homeschooling, medizinische Hilfestellungen) konnten den anfänglichen Sprachbarrieren entgegenwirken, das Vertrauen in staatliche Strukturen bezüglich der Maßnahmen stärken und spezifische Bedürfnisse abdecken.
Die besondere Bedeutung von sozialen Medien wurde für alle Lebensbereiche wesentlich verstärkt. Der Ausbau von therapeutischer Unterstützung und im Homeschooling sowie die finanzielle und institutionelle Hilfe für die Leistungen der Communities müssten weiter ausgebaut werden.