Von Beginn an der Corona Krise war klar, dass die Epidemie früher oder später in eine Phase kommen wird, in der die Virusausbreitung in Österreich regional höchst unterschiedlich sein wird. Unser Projektziel war gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin ein Visualisierungssystem zu entwickeln, welches Hausärzte verwenden können um das Risiko einzuschätzen, dass infizierte Patienten in ihre Praxis kommen.
Dazu sammelten wir regionale Informationen zu den Infektionszahlen, verfügbaren Ärzten und Patienten in Hochrisikogruppen und entwickelten ein Online Visualisierungstool um diese Zahlen leicht zugänglich machen zu können. Nachdem wir den Titel dieses Tools von „Tagesaktuelle Coronalagekarte“ auf „Corona Ampel“ änderten, waren wir doch von der Reichweite und Aufmerksamkeit überrascht, die dieses System über Hausärzte hinweg bekommen sollte. Als die österreichische Regierung noch dazu im Sommer verkündete, dass ein „offizielles“ Ampelsystem kommen sollte, wurden diese Entwicklungen noch intensiver. Aufgrund dieses großen öffentlichen Interesses, erweiterten wir das System um Länder aus der ganzen Welt und um detailliertere Darstellungen für europäische Regionen. Weiters kombinierten wir diese Aktivitäten mit der Entwicklung einer Maßnahmendatenbank um die Implementierung von nicht-pharmazeutischen Interventionen über möglichst viele Länder hinweg nachzuverfolgen.
Die Analyse, wie unterschiedliche Interventionen auf die Infektionszahlen wirken, konnten wir kürzlich in Nature Human Behaviour veröffentlichen und resultierte in weltweiten Medienberichten und einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Regierungsmitgliedern.