Im Kontext von Migration und kultureller Diversität steht Zugehörigkeit (‚belonging‘) im Mittelpunkt von Debatten, Konflikten und Emotionen. Nicht zuletzt wird im Zuge der politischen Mobilisierung Zugehörigkeit zur Grenzziehung genutzt und Alltagskonflikte werden zunehmend als ethnische, religiöse und kulturelle Differenzen verhandelt. Das Projekt “Living rooms: The Art of Mobilizing Belonging(s)“ stellt daher die Frage, wie Zugehörigkeiten in sozialen Räumen mobilisierbar sind und wie diese Grenzen schaffen, kreuzen und verschieben. Dafür entwickelt das Projektteam aus ForscherInnen und KünstlerInnen in Ergänzung zu klassischen sozialwissenschaftlichen Methoden einen innovativen und interaktiven Ansatz an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft: Im Hof eines Wiener Gemeindebaus wird ein Wohnzimmer als „Labor“ eingerichtet werden. In diesem Wohnzimmer werden unterschiedliche Gruppen von BewohnerInnen Gegenstände (‚belongings’) bewegen. Diese Objekte repräsentieren Zugehörigkeit und werden so Teil einer Sprache, mit der sich die BewohnerInnen ausdrücken. Die so eingerichteten Wohnzimmer werden anschließend im Zuge einer Performance der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit und in diesem Raum im Gemeindebau werden KünstlerInnen, SozialwissenschaftlerInnen und BürgerInnen gemeinsam neue Erkenntnisse zum Thema Zugehörigkeiten im konkreten sozialen und räumlichen Umfeld hervorbringen und erforschen wie im Zuge dessen Grenzziehungen vorgenommen und auch wahrgenommen werden.