PluS - When plurilingual speakers encounter unilingual environments. Migrants from African countries in Vienna: Language practices and institutional communication
Wien hat historisch gesehen bei der Gestaltung einer mehrsprachigen urbanen Umwelt eine besondere Verantwortung. Es gilt daher innovative Strategien zu entwickeln, um dem Auseinanderdriften gesellschaftlicher Gruppen im Kontext der Globalisierung entgegen zu wirken. Miteinander zu kommunizieren ist dafür wesentlich. Unterschiedliche sprachliche Fähigkeiten können MigrantInnen daran hindern, als gleichberechtigte PartnerInnen aufzutreten. Im Besonderen gilt dies für die von einem Machtgefälle geprägte Kommunikation bei Behörden.
Ein interdisziplinäres Forschungsprojekt an der Universität Wien stellt MigrantInnen aus afrikanischen Ländern und ihr mehrsprachiges Repertoire in den Mittelpunkt. Durch das innovative, methodische Herangehen (Biografie-, Diskurs- und Aktionsforschung) werden die lebensweltlich geprägten, sprachlichen wie auch kommunikativen Ressourcen für das gegenseitige Verstehen mobilisiert. Ziel ist, das Bewusstsein für Mehrsprachigkeit bei allen Beteiligten zu fördern und gemeinsam Strategien für den Umgang mit Diversität zu entwickeln, um nicht zuletzt im Sinne von Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit ein gleichberechtigtes Auftreten vor dem Gesetz zu ermöglichen. Die Ergebnisse werden in Form von Aus- und Fortbildungskonzepten in die Diversitätspolitik der Stadt Wien einfließen.