Less is More: De-Prescribing Pharmaceuticals for Patient Safety and Sustainable Public Health
Medikamente sind ein zentraler Bestandteil der Gesundheitsversorgung, so auch Antibiotika und Benzodiazepine. Beide sind wirkungsstarke Substanzen, die allerdings im Übermaß angewandt Patient:innen schaden, ihre Wirksamkeit verlieren und so das nachhaltige Funktionieren des öffentlichen Gesundheitssystems gefährden können. LESS=MORE untersucht, wie Verschreibung und Konsum dieser Arzneimittel in und um Wien nachhaltiger und sicherer gestaltet werden können. Unser Public Health Projekt arbeitet mit einem interdisziplinären Ansatz, welcher qualitativ-ethnographische Methoden mit umfassenden statistischen Analysen und Erkenntnissen aus der Implementierungsforschung verknüpft. Basierend auf neu generierten und bisher unbeachtet gebliebenen Daten erarbeiten wir ein Policy-Konzept mit dem Ziel, bestehende Verschreibungsrichtlinien zu optimieren und die nachhaltige Verschreibung bzw. das “De-Prescribing” beider Medikamentengruppen anzuregen. Unser methodischer Zugang ist hier ebenso innovativ wie die einfache, aber im Public Health-Bereich selten gestellte Frage, ob nicht weniger auch mehr sein kann. Die nachhaltige Sicherung und Zukunft des öffentlichen Gesundheitssystems liegt im wohlüberlegten Einsatz von Medikamenten und angesichts beschränkter ökonomischer Ressourcen, potentieller Nebenwirkungen und drohendem Wirkungsverlust in ihrer evidenzbasierten Sicherung.