From Romans to the Anthropocene, from Carnuntum to Vienna: An Urban Anthropocene Field Lab
Der Begriff Anthropozän bezeichnet den dominanten Einfluss des Menschen auf unseren Planeten, insbesondere menschliche Eingriffe in geologische Prozesse und die Spuren, die der Mensch in den Ablagerungen hinterlässt. Anthropogene, d.h. menschengemachte Ablagerungen sind vor allem in den Städten und ihrer Peripherien sehr massiv. Im Zentrum des Projektes steht eine Fallstudie für das Gebiet östlich von Wien, das mit historischen, sedimentologischen, geochemischen und geoinformatischen Methoden untersucht wird. Dieses Gebiet verbindet zwei Siedlungen, die trotz ähnlicher Startbedingungen als römische Legionslager an der Donau zwei ganz unterschiedliche Entwicklungen nahmen: das heute nicht mehr besiedelte Carnuntum und das zum heutigen großstädtischen Wien herangewachsene Vindobona. Die Gründe für die unterschiedliche Entwicklung der beiden Städte und ihrer Umwelt sowie die Ausbreitung und Mächtigkeit der Siedlungsschichten werden mit historischen und GIS-Methoden erforscht. Die urbanen Ablagerungen werden von Wien aus flussabwärts der Donau verfolgt und ihre Zusammensetzungen mit geochemischen Methoden auf Schwermetalle und Mikroplastik hin untersucht. Mit einem quantifizierenden Ansatz soll die Entstehung und zeitliche und räumliche Ausbreitung des menschlichen Einflusses und der Beginn des Anthropozäns modellhaft erfasst werden.