The Anthropocene Surge - evolution, expansion and depth of Vienna's urban environment
Der Begriff des Anthropozäns wird heute vielfach verwendet und ist zu einem Symbol geworden für den vom Menschen verursachten globalen Wandel. In den Geowissenschaften steht dieser Begriff für menschliche Eingriffe in geologische Prozesse und die Spuren, die der Mensch in den Ablagerungen hinterlässt. Das Projekt untersucht interdisziplinär das Anwachsen des menschlichen Einflusses anhand chemischer Spuren in den natürlichen und künstlichen Ablagerungen, dem Schutt Wiens, als oberste geologische Schicht. Die räumliche Ausdehnung und zeitliche Entwicklung dieser mit menschlichen "anthropogenen" Signalen vermischten Schuttablagerungen, eine wellenartige Ausbreitung in der Zeit, wird mit Hilfe von (historischen) Karten, geographischen und geologischen Informationssystemen (GIS) und dreidimensionalen Modellen rekonstruiert. Mittels Schwermetallgehalte können innerhalb der Schuttablagerungen einzelne Horizonte unterschieden werden, in enger Zusammenarbeit mit Archäologie und Geographie. Zusammen mit der Universität für Angewandte Kunst Wien werden ein begleitender Essayfilm erstellt und interdisziplinäre Präsentationsformate entwickelt, um die Geschichte des Anthropozäns von Wien und seiner Materialisierung zu erzählen - ein neuer Anthropozäner Blick auf Wien.