How language shapes perception and cognition: A contrastive study of space and evidentiality in German and Korean
Wir untersuchen den Einfluss von Sprache in zwei Bereichen menschlicher Kognition: Raum, ein für Kognitionen (wie z.B. Handlungskontrolle) fundamentaler Bereich; und ‘Tatsächlichkeit’ – die Repräsentation der Informationsquelle (als z.B. direkte Evidenz vs. Hörensagen) –, die zentral für Schlussfolgerungen ist. Wir erforschen, ob die erheblichen Sprachregelunterschiede zwischen Koreanisch und Deutsch für (1) räumlich charakterisierte Ereignisse und (2) die Kennzeichnung der Informationsquelle, Kognitionen (z.B. Schlussfolgerungen und Ereignisgedächtnis) beeinflussen. Wir untersuchen Kinder und Erwachsene, um Entwicklungsveränderungen von Sprache und Kognition zu verstehen. Wir nehmen an, dass zwischen Sprache und Kognition eine dynamische Beziehung besteht, die zu einer sprachspezifischen Gewichtung ansonsten universal repräsentierter Inhalte führt: Insofern Kognition von Sprache abhängt, sollten sich kognitive Prozesse von Deutsch und Koreanisch sprechenden Personen unterscheiden, und das Auftreten dieser Unterschiede sollte mit dem Erwerb der Muttersprache einhergehen. Wir planen Experimente mit diversen Methoden, um sprachbedingte Veränderungen von Kognition zu ermitteln.